Psychologie: Lösungsprofil
DAS RECHT AUF MEINER SEITE
Pluto / Jupiter
Erscheinungsform (Auswirkung):
Mal ehrlich: Sind Sie rechthaberisch? Wenn Sie jetzt “Ja” gesagt haben, dann könnten Sie eigentlich gleich die Beschreibungen der Ursachen der Auswirkungen dieser Konstellation nur noch kurz überfliegen und sich dann – etwas ausgiebiger – den Lösungen und Empfehlungen zuwenden.
Wenn Sie allerdings jetzt mit “Nein” antworten, dann wird es vermutlich wenig Sinn haben, Sie vom Gegenteil zu überzeugen oder Ihnen einen Ratschlag zu geben (wie Sie nun zum Beispiel weiterlesen sollten). Denn von dem, was Sie einmal gesagt haben, rücken ja nicht so leicht ab, oder? Das gewisse “Augenzwinkern”, das Sie vermutlich gerade bemerkt haben, sollte an dieser Stelle nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich bei der so genannten “Rechthaberei” um eine ziemlich hartnäckige und ernst zu nehmende Auswirkung Ihrer Anlagestruktur handelt. Tatsächlich ist “ihr Geburtsbild der Meinung”, sie seien mit einer gehörigen Portion Rechthaberei ausgestattet worden.
Wenn Sie aber dennoch bis hierher gelesen haben (...) so lassen Sie sich doch einmal Folgendes sagen: In Streitgesprächen zum Beispiel gibt es naturgemäß unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen ein und derselben Sache. Das, was für Sie das so genannte “Gegenteil” (die Meinung des anderen) Ihres Standpunktes darstellt, könnten Sie im Grunde beziehungsweise in vielen Fällen auch einfach als eine “hilfreiche Ergänzung” Ihrer Sicht auf die Dinge verstehen. Das allerdings fällt Ihnen schwer, vermutlich weil dieser “neue Gedanke” nicht von Ihnen stammt. Sie leben generell lieber in “Ihren alten Gedanken”, die Sie wie einen kostbaren Schatz bewahren, behüten, verteidigen. Natürlich ist das an dieser Stelle etwas überzogen formuliert, doch dürfte es die Zusammenhänge im Kern dennoch treffen.
Vielleicht kennen Sie sogar eine noch deutlicher ausgeprägtere Variante dieser Beschreibung aus eigener Erfahrung: Was passiert, wenn Ihnen jemand widerspricht, wenn Sie “einen Teil Ihres Schatzes offenbart haben”, wenn Sie also Ihre lang entwickelte und bestens durchdachte Meinung geäußert haben? Ist es nicht so, dass Sie dann – natürlich nur im bildlichen Sinne – zu einer Art “Kreuzritter” werden können, der mit “gezogenem Schwert” in fremdes geistiges Land einfällt und jeden “unter Androhung des Todes unter seine Vorstellung zwingt”? Nehmen Sie nicht zuweilen unerbittliche Züge an, wenn es im Geistigen “hart auf hart geht”?
Vermutlich konnten Sie sich schon als Kind nur schwer oder überhaupt nicht mit Dingen beschäftigen, die in Ihrem eigenen Interessenbereich lagen. Natürlich dürfte Ihnen das nicht wirklich bewusst gewesen sein. Umso mehr ist es daher aber nötig, als heute Erwachsener die Frage nach der vermeintlich absoluten Richtigkeit und Gültigkeit der eigenen geistigen Ausrichtung zu stellen. Einfacher gesagt: Haben Sie wirklich immer in Ihrem Inneren, was Ihnen “im Hintergrund Ihrer Gedanken schon lange herumkriecht” und Sie schon lange belästigt: Zweifel!
Wenn Sie trotz Ihrer vehement vertretener Meinung gleichzeitig nagende Zweifel an dieser verspüren, so ist es “fünf vor zwölf”! Eine salopp formulierte Aufforderung an Sie könnte lauten: “Kriegen Sie sich ein!” Und versuchen Sie sich klar zu machen, dass Sie nur ein Teil einer unendlich weiten geistigen Welt sind, in der es die verschiedensten Völker mit den unterschiedlichsten Gewohnheiten und Weltbildern gibt. Unterschiede sind nötig, um die (auch geistige) Welt in ihrer Vielfältigkeit (die nicht zu leugnen ist) zu erbauen.
Hinweis: Dieses Persönlichkeitsprofil wirkt sich vorrangig auf den geistigen Ebenen aus.
Begründung der zuvor beschriebenen Auswirkungen (Ursache)
In Ihnen ist ein starker Widerwille angelegt, sich in die Vorstellung eines anderen zu begeben oder auch nur Teile dieser anderen Vorstellung als eine “mögliche Sicht der Dinge” in Erwägung zu ziehen. Sie lassen sich auch nicht leicht davon überzeugen, dass eine andere Sicht der Dinge die Betrachtung lohnt. Die Ursache findet sich vermutlich darin, dass Sie in ein Elternhaus hineingeboren wurden, in dem der geistigen Welt entweder überhaupt keine Bedeutung beigemessen wurde – oder aber die allergrößte!
Im letzteren Fall waren Ihre Eltern (eventuell auch nur eines der Elternteile) von der geistigen Welt derart fasziniert, dass sie sich dort selbst “unaufhörlich” aufhielten (Dialog: “Mama, wo ist Papa?” – “Der arbeitet in seinem Zimmer, das weißt du doch.”) Möglicherweise sind Sie aber von Ihren Eltern zum “Auch-wissen-Müssen” gezwungen worden und durften solange “nicht aus dem Zimmer, bis Sie nicht alles richtig gelernt hatten”. In jedem Fall dürfte Ihnen aber schon als Kind kein freier, aus eigenen Überzeugungen gewählter Weg in die geistige Welt ermöglicht worden sein. Krass formuliert: Es herrschte eine Art “Inquisition”.
Innerhalb Ihrer Anlagestruktur resultiert die vermutlich relativ hohe Intoleranz gegenüber anderen Lebensanschauungen wahrscheinlich aus einer Angst vor solcher Überbetonung (wie gesagt: in manchen Fällen auch Unterbetonung) der geistigen Welt durch Ihre Eltern. Ihr in diesem Zusammenhang dominantes Lebensgefühl: “Ich bin ein Kreuzritter und ich habe Recht” kann seine wahren Ursachen in weit zurückliegender “grauer Vorzeit” haben, in der die menschliche Sicht der Welt (noch ausschließlicher als heute) von Absolutheiten geprägt war, die später relativiert oder als falsch erkannt wurden. Die Erde galt früher als eine Scheibe und Millionen Menschen dachten: Das ist “richtig!” Heute weiß man anderes, aber auch das mag bald “falsch” sein. Weltsichten, Standpunkte, Meinungen “überholen sich” irgendwann. Seien Sie also vorsichtig beim “Beharren auf Richtigkeit”.
Empfehlung (Lösungsweg)
Lernen Sie, mehr und mehr Kompromisse zu schließen. Die Wahrheit (um die es ja auch Ihnen aus gutem Grunde geht) wird nicht vom Menschen gemacht, sie wird als etwas Vorgegebenes gefunden. Sie darf daher auch nicht gemäß dem eigenen Gutdünken manipuliert werden. Beugen Sie der Gefahr vor, Ihnen überlassenes Geistesgut in einer Form zu verändern, die den Ausgangszustand nicht mehr erkennen lässt.
Machen Sie sich eindeutig klar, dass Unterschiede ja auch zur Ergänzung und vor allem Verdeutlichung Ihres eigenen geistigen Standpunktes im Leben dienen. Warum sollten Sie diese dann ausschließen oder gar bekämpfen wollen? Im Gegenteil: Sie werden bemerken, dass gerade unter “Berücksichtigung des Unterschiedes” der unzweifelhafte Teil Ihres Standpunktes für Sie und andere viel deutlicher und einsichtiger wird!
In diesem Zusammenhang bietet die “buddhistische Sicht der Welt” einen Gedanken, den Sie sich zu eigen machen könnten: den Gedanken der “Eintracht in der Vielfalt”. Und wussten Sie, dass im Namen des Buddhismus noch nie Kriege geführt wurden!?
|