Psychologie: Aufgabenprofil
DIE SUCHE NACH DEM HEILIGEN GRAL
Neptun / Jupiter
Schon das Kind spürt oft, dass seine eigenen Wahrnehmungen nicht immer mit dem übereinstimmen, was die Personen seiner Umwelt über das von ihm Wahrgenommene äußern. Es entsteht ein Konflikt zwischen Glaube und Gewissheit, weil die tatsächlichen Erfahrungen des Kindes mit den Überzeugungen der Umwelt nicht übereinstimmen. Werden Glaubensinhalte nicht durch Erfahrungen ergänzt, entsteht zwangsläufig Leiden an einem Mangel an Gottes-Gewissheit. Diese ist eine generelle Anlage (als eine transzendente Erfahrung und Erfahrung von Transzendenz). In dieser Konstellation aber ist der Mangel an Gewissheit verstärkt, den man durch eine (Über-)Betonung der (institutionalisierten, pathosreichen) Glaubensinhalte kompensiert.
Nicht selten ist das Kind einer ihm unerklärlich bleibenden und es verunsichernden “tauben Frömmelei” seitens seiner Eltern ausgesetzt. Der oft ritualisierte Kirchgang erscheint allen Beteiligten quasi als “ein Naturgesetz” und bedarf so keiner Erklärung. Manchmal allerdings ist “Kirche” für die Eltern auch ein Reizwort. “Glaube und Kirche" werden dann (wenn überhaupt) nur am Rande thematisch. Das “Reale” ist wichtiger. In beiden Fällen ist aber fehlende Gottesgewissheit die Ursache für den später auftretenden Heißhunger nach abstraktem, philosophischem, auch “sinntriefendem” Wissen.
Der erwachsene Mensch kann seine wahrhaftige Einsichtsfähigkeit erweisen, wenn er lernt, keinem Götzen zu dienen, sondern nur sich selbst! Die Erfahrung des Transzendenten darf nicht zur Anschauung verarmen, sie muss gelebt, nicht nur “gedacht” werden. Bleibt Transzendenz lediglich Gedanke, dann entsteht eine verschwommene, erfahrungslos bleibende Religiosität ohne erlebte Gewissheit.
Aufgabe: Den Unterschied zwischen Priestern und Heiligen erkennen!
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